Atelier X
KURZ
Mit dem Recherchestipendium «Atelier X» bietet die Albert Koechlin Stiftung Innerschweizer Kunstschaffenden aller Sparten im Rahmen von individuell gestaltbaren Projekten die Möglichkeit, bereichernde neue Impulse für ihre Arbeit zu erhalten.
Die vorgesehenen Projekte können entweder eine längere Auszeit an einem frei wählbaren Ort oder eine längere Reise mit mehreren Stationen umfassen. Das Stipendium «Atelier X» ist nicht an ein existierendes Atelier gebunden. Das «Atelier X» soll vorrangig der künstlerischen Weiterentwicklung dienen und eine Schaffenszeit ausserhalb des Alltags ermöglichen.
Die nächste Ausschreibung erfolgt vor dem Sommer 2025.
STIPENDIAT:INNEN 2024
Die dritte Ausschreibung zum «Atelier X » endete mit Eingabeschluss Mitte Oktober 2024. Für folgende Kulturschaffende und Kollektive hat die Jury Recherchestipendien gesprochen:
- Patrick Blank, «High School Uniform»
Patrick Blank unternimmt in der Schweiz mit Abstecher nach Leipzig eine fotografische Reise in der High School Uniform, einer amerikanischen Schuljacke der 60er-Jahre.
- Nicole Brugger, «Reisen zur Erforschung nicht-menschlicher Schriftwerke und Kunstgrafik»
Nicole Brugger besucht Höhlen, Wälder und Küsten in der Schweiz sowie in Deutschland, Frankreich und Kroatien, um unerforschte Schriftwerke nicht-menschlicher Schriftkünstler:innen zu erfassen, zu sammeln und zu dokumentieren.
- Christina Caruso, «il bar delle donne»
Christina Caruso verbringt Recherchezeit in drei Bars in Italien, die von Frauen geführt und besucht werden. Sie teilt den Alltag mit Betreiberinnen und Gästinnen. Ausgehend von der Bar als sozialem Treffpunkt findet sie heraus, was Frauen in Italien beschäftigt und wie sie in die Zukunft schauen. - Martina Clavadetscher, «New York»
Martina Clavadetscher zieht sich nach New York zurück, auf der Suche nach mutigen neuen Erzählperspektiven. - Simone Felber, «Bleib nu a weng – eine klangliche Erkundung des Alpenraums»
Simone Felber widmet sich der Jodel- und Volksliedtradition unserer Nachbarländer Österreich und Italien (Südtirol). Sie erweitert ihr Wissen über diese verwandte Tradition, lernt die Eigenheiten der Regionen kennen und entdeckt durch Zuhören und Ausprobieren neue Facetten ihrer Stimme. Zudem stärkt sie ihr Netzwerk nach Österreich und Südtirol. - Christoph Fellmann, «Das nächste Stück. Das übernächste Stück. Das überübernächste Stück»
Christoph Fellmann widmet sich in seinem Atelieraufenthalt in der Schweiz vorhandenen Stück-Ideen – mit dem Ziel, diese zu prüfen, anzurecherchieren und zu Plotskizzen auszuarbeiten. - Rafel Jerjen, «Zwei Welten: Recherchereise nach New York und Graubünden»
Rafael Jerjen unternimmt eine Recherchereise der grossen Kontraste nach New York City und nach Graubünden: zur Inspiration für sein Bassspiel und für Duo-Kompositionen. - Silvan Koch, «Alpenlauschen»
Silvan Koch unternimmt eine Klang-Recherche im alpinen Raum der Schweiz: Gemeinsam mit verschiedenen Begleiter:innen vertieft und erweitert er seine Kompositionstechniken und Arbeitsprozesse. - Monique Lütolf, «Pflanzen & Algen im Dialog»
Monique Lütolf plant eine Reise nach sowie einen Aufenthalt auf Korpo Finnland, mit dem Ziel, die bisherigen Erfahrungen mit Algen und Landpflanzen weiter zu entwickeln. - Sipho Mabona, «Auf der Suche nach vergänglichen Spuren»
Sipho Mabona realisiert einen Japan-Aufenthalt zur Erforschung von Kunst, Handwerk und Naturverbundenheit. Durch Atelierbesuche und interkulturellen Austausch entstehen neue Impulse für künstlerische Werke. - Eva Mann, «Wie weiter mit der Lieblingsangt?»
Eva Mann nimmt eine interkulturelle Zusammenarbeit und Recherche mit dem kenianischen Theatermacher Washington Obwanda nach Covid-bedingtem Unterbruch wieder auf: ausgehend von der Frage, wie eine Zusammenarbeit egalitär gestaltet werden kann, wenn die Vorbedingungen offensichtlich ungleich sind. - Thomas Mejer, «Kerahuan – Annäherung an die Trance-Tanz-Tradition»
Thomas Mejer untersucht die Tradition des Kerahuan-Tanzes in Nordbali. Er geht Fragen nach zur Entwicklung von Trance-Zuständen, Tempo- und Läutstärkewechseln, Repetition sowie der Dramaturgie und Interaktion unter Musiker:innen und Tänzer:innen ohne Dirigent:in. - Irene Naef, «Der Berg steht, die Zeit geht»
Irene Naef nimmt während eines Jahres täglich Fotos des San Salvatore auf. Diese werden übermalt, collagiert, überzeichnet ... und mit verschiedenen Medien der Gegenwart konfrontiert. - Janine Schranz, «Japanische Gestaltungskonzepte: eine Erkundung der Synergien zwischen Architektur und Papierherstellung»
Janine Schranz reist nach Japan, um ein Bewusstsein für die Gestaltung japanischer Architektur zu entwickeln und neue Impulse für ihre künstlerische Arbeitspraxis zu gewinnen. Dabei setzt sie sich intensiv mit den Raum- und Zeitkonzepten Japans auseinander und führt eine umfassende Recherche über Washi-Papier und dessen Herstellung durch.
Mitglieder der Fachjury waren Ute Haferburg, Thomas Heimgartner, Andreas Schnellmann, Katrin Sperry und Hilar Stadler.
STIPENDIAT:INNEN 2023
Die zweite Ausschreibung zum «Atelier X » endete mit Eingabeschluss 6. November 2023. Für folgende Kulturschaffende und Kollektive hat die Jury Recherchestipendien gesprochen:
Film/Fotografie
- Edith Flückiger, «Wasser und seine Formen»
Untersuchung der Bedingungen der überwältigenden, rauen Natur an Norwegens Küste bis zum Nordkap - Eleonora Camizzi, «INS INNERSTE»
CPU, GPU, RAM, Core, Cache, Nativ, Intermediat, Proxy: eine Recherchereise in den Kern zur Analyse von Prozessen und Strukturen, zum Generieren von Wissen und Fördern der Kreativität - Heidi Hostettler, «ALGEN im Salzwasser»
Recherche mittels dokumentarischer, visuell ästhetischer Bildserien entlang der Kelpwälder/Algenwälder in der Bretagne - Matteo Gariglio, «Weiterentwicklung eigener Kreativitätsprozesse»
Auseinandersetzung mit Kreativitätsprozessen im Fotografie- und Filmbereich in der Schweiz und in Nordeuropa
Kunst
- Corinne Odermatt, «Argentinien: Recherche + Produktion Ex-voto Nova (AT)»
Rechercheaufenthalt und -reise in Buenos Aires mit Fokus auf Votivkunst in Südamerika - Lina Müller und Luca Schenardi, «Japan»
Recherchereise durch Japan zur Entwicklung einer neuen gemeinsamen Bildsprache, inspiriert durch japanische Ästhetik und Bildmotive - Mahtola Wittmer, «Catching Clouds»
Visuelle Recherche im urbanen Raum New Yorks und Aufenthalt in einem internationalen Wohnatelier in Brooklyn - Michelle Grob, «Among the Walls»
Recherche der Wirkung und des Weiterbestands von nicht bestellter Kunst im öffentlichen Raum in London, Hamburg und Appenzell - Paul Lipp und Reto Leuthold, «Materialforschung Acryl»
Recherche zu materialspezifischen Fragen mit Material- und Anwendungsfachpersonen und in ausgewählten europäischen Galerien, Museen, Ateliers
Theater/Tanz
- Annette Windlin, «Meine nächste Etappe»
Recherche zum Thema GIER in der Theaterwelt von Hamburg, Berlin und Wien
Übergreifend
- Benjamin Heller, Rechercheaufenthalt in Algier
Untersuchung des Potenzials zwischenmenschlicher Begegnungen für die künstlerische Arbeit in Algier - Fanny Zihlmann, «Sugarbike»
Recherchereise durch Europa mit dem Fahrrad: ein Begegnungsprojekt mit Menschen mit Typ-1-Diabetes - Ruth und Rebecca Stofer, «ROAMING HOME – NOT MY HOUSE NOT MY FAMILY»
In Kollaboration mit SOAP entsteht eine Recherche zur Erstellung eines Prototyps, in dem architektonische Räume mittels VR-Bille von überall her zugänglich gemacht werden. - Sirinda Aira Joana Marti, «Luk Khrueng (AT)»
Zwischen Memoir, Poesie und Wissenschaft erforscht eine thailändisch-schweizerische Frau ihre Gefühle rund um die nicht vorhandene Verbindung zu ihrer Mutter - Christian Zemp, «Groundwork»
Recherche für eine transdisziplinäre Performance unter Einbezug von Musik, 3D, Audio, Feldenkrais und olfaktorischer Kunst in den Städten Kopenhagen, Hamburg, Berlin, London und Manchester
Mitglieder der Fachjury waren Urs Hangartner, Judith Rohrbach, Isa Wiss, Pascal Zeder und Barbara Zürcher.
STIPENDIAT:INNEN 2022
Folgende Kulturschaffende und Kollektive wurden mit der ersten Ausschreibung im Jahr 2022 ausgezeichnet:
Kunst
- Saskya Germann, «lost places»
ready made stages in Rimini, Hamburg, Wien und La Chaux-de-Fonds - Ruth Baettig, «Terrain Vague»
Reise durch Europa von Luzern nach Lissabon zur Erforschung von Nicht-Orten - Kathrin Rölli, «Wälder»
Recherche in Landschaften und Wäldern: Baskenland, Alpes-de-Haute-Provence und Toskana - Nina Wehrle und Jeroen Geel, «Was wäre, wenn»
Entwicklung von Kinderbuchgeschichten mit KI in Berlin - Benedikt Notter, «Someo und Alpenhof»
Weiterentwicklung der künstlerischen Zeichenarbeit im Tessin und Appenzell - Dora Wespi, «Zootiere»
Studium des Verhaltens von Zootieren in der Schweiz und in Paris
Film/Fotografie
- Isabelle Häcki, «Kirchen England»
Recherche zu und filmische Dokumentation von Kirchenumnutzungen in England - Kezia Zurbrügg, «Atelier Wald»
Streifzug durch Urwälder und Moorgebiete, um die Eigenheiten von Fotografie und Film zu untersuchen
Musik
- Raphael Loher, «Cima Citta»
Erforschen neuer Arbeitsprozesse in der Cima Citta im Tessin - Lukas V. Gernet, «Brasilien»
Reise nach Brasilien zur Auseinandersetzung mit brasilianischer Musik - Christy Doran, «Irish Roots»
Nachgehen der musikalischen Prägung und Erforschen der eigenen Wurzeln - Nils Fischer und Silke Strahl, «Köln»
Dreimonatiger Aufenthalt in Köln, um Jazzszene kennenzulernen und zu experimentieren
Theater/Tanz
- Béla Rothenbühler, Damiàn Dlaboha und Jules Gisler, «Europa»
Reise durch Europa und Inspiration durch den Besuch grosser Theaterfestivals - Bettina Glaus, «Heldinnen»
Atelieraufenthalt in Berlin und Avignon und Recherche über Heldinnen der Vergangenheit und der Zukunft
Mitglieder der Fachjury waren Matthias Burki, Regula Koch, Barbara Ruf, Arno Troxler und Annette Windlin.
KONTAKT
Für Fragen und ergänzende Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontaktperson
Anna BalbiProjektrat
Matthias Burki, Verlagsleiter Der gesunde Menschenversand
Pia Fassbind, Geschäftsführerin Kulturhof Hinter Musegg
Regula Koch, ehem. Geschäftsführerin Landis und Gyr Stiftung
Barbara Ruf, Co-Leiterin Museum Sankturbanhof Sursee
Arno Troxler, Leiter Jazzfestival Willisau