Förderung von Produktion und Vertrieb einheimischer Wildstauden, Gehölze und Samenmischungen: AKS unterstützt acht Projekte
Mit dem Projekt Zauneidechse hat die Albert Koechlin Stiftung (AKS) in den letzten Jahren Biodiversität im Landwirtschaftsgebiet gefördert. Das Nachfolgeprojekt (G)Artenvielfalt Innerschweiz startet im Frühling 2025 und konzentriert sich auf Biodiversität im Siedlungsraum. Im Hinblick darauf hat die AKS bereits eine Ausschreibung zur Förderung von Produktion und Vertrieb einheimischer Wildstauden, Gehölze und Samenmischungen lanciert: Damit erhalten nun acht Projekte finanzielle Unterstützung.
Im Frühling 2025 startet die Albert Koechlin Stiftung das Projekt (G)Artenvielfalt Innerschweiz: Es soll Innerschweizer:innen motivieren, mit einfachen Massnahmen im eigenen Garten die Biodiversität im Siedlungsraum zu fördern. Im Hinblick auf diesen Projektstart hat die AKS im Frühjahr 2024 bereits eine Ausschreibung zur Förderung der Produktion und des Vertriebs einheimischer Wildstauden, Gehölze und Samenmischungen lanciert. Denn die Nachfrage danach steigt – und kann in der Innerschweiz häufig nicht gedeckt werden. Es mangelt an ausreichend Produzent:innen, Bezugsquellen und Vertriebskanälen.
147'000 Franken für acht Projekte
Bis zum Eingabeschluss der Ausschreibung Ende Oktober 2024 gingen 13 Projekte aus der ganzen Schweiz bei der AKS ein. Im Fokus standen die Produktion oder der Vertrieb von einheimischen, biologisch produzierten Wildstauden und Samenmischungen sowie von einheimischen Gehölzen mit Herkunftsnachweis Innerschweiz (Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden, Uri und Schwyz). Die Fachjury würdigte die Vielfalt der eingereichten Projekte und entschied, acht davon mit Beiträgen von insgesamt 147'000 Franken zu unterstützen:
Sorbus Gehölze, Grosswangen (sorbus-gehölze.ch)
Verdoppelung der Produktion von autochthonen, einheimischen Gehölzen (Sträucher) durch zusätzliche Saatgutkästen und Hagelschutznetze. Gleichzeitig soll das Angebot von Sorbus an Fachpersonen vermittelt werden.
Höhe der Projektunterstützung: 13'500 Franken
Urgmües, Buchs
Erweiterung des Angebots mit zwei Saatgutmischungen, die Wildstauden (Wildblumen) für Privatgärten enthalten. Diese Mischungen bestehen ausschliesslich aus Wildstauden gemäss der grünen Liste von InfoFlora und sind passend für das Luzerner Hinterland.
Höhe der Projektunterstützung: 2'500 Franken
Schweibenalp – Alpine Permakultur, Brienz (alpine-permakultur.ch)
Der Permakulturbetrieb Schweibenalp bietet autochthone Wildstauden aus der Bioregion Nordalpen an (Kantone Nidwalden, Obwalden, Uri). Verbesserung der Verfügbarkeit durch Optimierung des Betriebs mit Schwemmtischen und Bewässerungssystemen sowie Überarbeitung des Onlineshops.
Höhe der Projektunterstützung: 20'000 Franken
Emme Forstbaumschulen AG, Wiler b. Utzensdorf (emme-forstbaumschulen.ch)
Eine der grössten Baumschulen der Schweiz erweitert ihr Sortiment um zehn Sträucherarten mit Herkunft Innerschweiz. Dies wird durch die Sammlung von Saatgut in Zusammenarbeit mit örtlichen Förstern ermöglicht.
Höhe der Projektunterstützung: 10'000 Franken
Die Wildstaudengärtnerei AG, Eschenbach (wildstauden.ch)
Die Wildstaudengärtnerei, eine führende Produzentin von einheimischen Wildstauden in der Schweiz, erweitert ihre Produktionsfläche um etwa 1'000 m². Dies umfasst auch den Bau eines Wasserspeichers sowie die Installation einer Bewässerungsanlage.
Höhe der Projektunterstützung: 50'000 Franken
Naturschutzlösungen, Bern (naturschutzloesungen.ch)
Erweiterung der Produktion durch 15 zusätzliche Spenderflächen (bestehende Blumenwiesen) in den Kantonen Obwalden, Nidwalden, Luzern und Schwyz. Ziel: Herstellung von zwei Blumenwiesenmischungen für verschiedene Höhenlagen. Aufbau eines Vertriebsnetzes inklusive Belieferung von Privatkunden mit Kleinmengen.
Höhe der Projektunterstützung: 11'000 Franken
Gärtnerei Homatt AG, Ruswil (homatt.ch)
Das Unternehmen kultiviert derzeit 1'200 Arten und erweitert seine Produktion um einheimische Wildstauden. Dafür müssen Produktionsprozesse angepasst und ein Mutterpflanzengarten angelegt werden.
Höhe der Projektunterstützung: 20'000 Franken
Ö+L GmbH, Oberwil-Lieli (agraroekologie.ch)
Erweiterung der Produktion von Blumenwiesenansaaten durch zusätzliche Spenderflächen (bestehende Blumenwiesen) und Aufbau von Vermehrungssaatgut in Regionen, in denen Spenderflächen nichtausreichen. Aufbau eines Informationsangebots und Vertiefung der Medienarbeit.
Höhe der Projektunterstützung: 20'000 Franken
Die Fachjury
• Philipp Christen, Albert Koechlin Stiftung (Vorsitz)
• Urs Rohner, Dotzingen
• Kai Pulfer, Bioterra Fachstelle Biogärtnereien
Weitere Informationen: aks-stiftung.ch/Gartenvielfalt
Medienmitteilung vom 3. Dezember 2024