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Mobilitäts-Sharing findet Anklang

Die Albert Koechlin Stiftung (AKS) und die allgemeine baugenossenschaft luzern (abl) haben im Frühling 2021 im Quartier Weinbergli die erste öffentliche Mobilitätsstation der Schweiz mit Elektrofahrzeugen realisiert. Die Nutzungszahlen entwickeln sich seither erfreulich. Das Konzept überzeugte zudem weitere Immobilienbesitzende, neue Mobilitätsstationen zu realisieren.

Seit über zwei Jahren stehen in der abl-Siedlung Weinbergli in Luzern fünf Sharing-Fahrzeuge (E-Auto, E-Roller, E-Cargobike und E-Bike) rund um die Uhr mit einer einzigen App zur öffentlichen Ausleihe bereit. Bewohner:innen des Quartiers schätzen das Angebot, wie eine Nutzungs-Umfrage der AKS zeigte: Über 160 Personen haben bislang Fahrzeuge an der Station ausgeliehen, was insgesamt über 1000 Buchungen ergab. Ein Fünftel der Nutzenden hat durch die Mobilitätsstation das Sharing überhaupt erst entdeckt; 20 Prozent sind durch das Angebot generell bewusster unterwegs und 13 Prozent haben gar angegeben, dass sie ihr eigenes Fahrzeug verkauft oder kein neues mehr angeschafft haben.

Andreas Merz, Projektleiter der AKS, zieht ein positives Fazit: «Unser Pilotprojekt erzielte die erhoffte Wirkung hin zu einer neuen, nachhaltigen Mobilitätskultur. Dies bestärkt uns dabei, die Realisierung weiterer multimodaler Mobilitätsstationen zu unterstützen.» Luft nach oben bestehe indes bei der Bekanntheit des Angebots auch über die abl-Siedlung hinaus: Zu viele Menschen kennen die Mobilitätsstation im Weinbergli noch nicht. Da das Angebot allen Bewohner:innen des Quartiers offen steht, wolle man die Sharingmöglichkeit künftig noch weiter bekannt machen, so Andreas Merz.

Weitere Beispiele: Bernstrasse und Obermaihof

Auch für die abl ist die Entwicklung des Pilotprojekts erfreulich. Armando Wigger, Geschäftsleiter der abl: «Wir fühlen uns gestärkt darin, unseren Genossenschafter:innen zusätzlich zu Wohnungen auch ein Angebot im Bereich Mobilität zur Verfügung zu stellen. Dies vor allem dort, wo Parkplätze rar sind – oder wo wir bei Neubauten Kosten reduzieren können, weil Parkraum eingespart wird.»

Zusammen mit der Baugenossenschaft Matt hat die abl deswegen in der gemeinsamen Siedlung an der Bernstrasse eine weitere Mobilitätsstation in Betrieb genommen, ebenfalls mit Unterstützung der AKS.

In der Überbauung Obermaihof realisiert die abl im September zudem ein E-Cargobike-Sharing über die Plattform carvelo.ch: als Ergänzung zum bestehenden Carsharing-Angebot.

Mobilitätsstation Bernstrasse – mit E-Bikes, E-Roller, E-Cargobike ...
Mobilitätsstation Bernstrasse – mit E-Bikes, E-Roller, E-Cargobike ...
... und E-Autos.
... und E-Autos.

Anreiz durch Gutschriften

Nicht nur in Genossenschaftssiedlungen sind attraktive Mobilitätsangebote im Kommen. Zusammen mit grossen Immobilienbesitzenden wie dem Immobilienfonds der UBS, einem Immobilienfonds der ehemaligen Credit Suisse und Pensimo konnten in Sempach, am Seetalplatz in Emmenbrücke sowie im Ziegeleipark in Luzern Süd weitere Mobilitätsstationen mit Unterstützung der AKS realisiert werden. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden die sieben Leihfahrzeuge in der autoarmen Überbauung Ziegeleipark in Luzern Süd über 900-mal ausgeliehen. 

Gemäss Christoph Zurflüh, Mitgründer der Trafikpoint AG, die für die Umsetzung der Mobilitätsstation verantwortlich ist, zeigen die Beispiele auf, dass autoarme oder autofreie Siedlungen erfolgreich realisiert werden können: «Im Ziegeleipark erhalten Mieter:innen, die keinen Parkplatz beanspruchen, Gutschriften für die Nutzung der Sharing-Angebote und des öffentlichen Verkehrs. Dieses Modell zahlt sich aus: Über die Hälfte der Ausleihen in der Trafikpoint-Station im Ziegeleipark wurden mit solchen Gutschriften bezahlt.»

Weiteres Engagement

Die Albert Koechlin Stiftung engagiert sich im Rahmen des Mobilitäts-Projekts «clever unterwegs» für verschiedene Sharing-Modelle: Sie unterstützt die Realisierung weiterer Mobilitätsstationen in Quartieren sowie den Ausbau des Bike- und Cargobike-Sharings in Innerschweizer Gemeinden.