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Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb 2022: Marion Nyffenegger gewinnt

Sensibel in der Herangehensweise, hohe Relevanz im Thema: Das Projekt für den Animationsfilm «Nomansland» überzeugte die Fachjury am stärksten. Die Luzernerin Marion Nyffenegger gewinnt damit die mittlerweile achte Ausschreibung zum Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb der Albert Koechlin Stiftung.

Das Projekt von Marion Nyffenegger überzeugte die Fachjury durch die sensible Herangehensweise der Autorin und durch die Dringlichkeit, mit der sie das Thema der Traumata-Aufarbeitung nach sexuellem Übergriff verfolgt. Im durchdachten Zusammenspiel der Animationstechnik mit Kohle auf Papier mit einer Tonebene, die Aussagen von Direktbetroffenen enthält, wird ein Werk geschaffen, das eine hohe künstlerische Intensität und Relevanz aufweist. Ein Unterfangen, das Marion Nyffenegger schon mit dem Abschlussfilm ihres Studiums («Das Leben ist eines der Leichtesten», 2019) eindrücklich gelang. Das aktuelle Projekt «Nomansland» wird in Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Luzerner Produktionspartnerin und einem starken Team umgesetzt. Mit dem Entscheid der Fachjury unterstützt die Albert Koechlin Stiftung das Filmprojekt mit einem Beitrag von 50'000 Franken.

Das Siegerprojekt im Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb 2022

  • Projektträgerin: Marion Nyffenegger, Luzern
  • Arbeitstitel: «Nomansland»
  • Kategorie: Animationsfilm
  • Inhaltsbeschrieb: Die Protagonistin Lara und die Stimmen von drei von sexuellem Missbrauch betroffenen Personen nehmen uns mit in die Tiefe des physischen und psychischen Schmerzes. Viele Menschen leiden im Stillen an ihrer versteckten oder verdrängten Erfahrung. Kann man sexuellen Missbrauch überleben und heil werden? Dieser Animationsfilm setzt sich damit auseinander.
  • Bio: Geboren 1995 in Aarau. 2019 beendete sie den Bachelor in Animationsfilm an der HSLU. 2018 reiste sie für ein Austauschsemester nach Edinburgh, College of Art. 2019 wurde sie mit den Filmförderpreis Solothurn ausgezeichnet. Ihr Abschlussfilm «Das Leben ist eines der Leichtesten» feierte in Locarno die Weltpremiere.

Die Fachury

Die unabhängige Fachjury setzte sich aus den folgenden Personen zusammen:

  • Jenny Billeter, Programmleiterin/Kuratorin, ZH, Co-Programmleiterin Kino Xenix (Vermittlung)
  • Jela Hasler, Filmschaffende, ZH, Gewinnerin Schweizer Filmpreis 2022 für den Kurzfilm «Über Wasser» (Fiction/Non-Fiction)
  • Anja Kofmel, Filmschaffende, ZH, Schweizer Filmpreise 2019 für Regie, Schnitt & Musik für Ani-Dok «Chris the Swiss» (Animation)
  • Anna Thommen, Filmschaffende, BL, Publikumspreise Solothurner Filmtage 2014 und Zürich Film Festival 2019, Basler Filmpreis 2019 (Fiction/Non-Fiction, Vorsitz)
  • Joël Jent, Freier Drehbuchautor & Produzent, ZH, Mitglied Europäische Filmakademie (Produktion)

Zum Wettbewerb

Der Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb der Albert Koechlin Stiftung ist ein Ideenwettbewerb, der künftige Filmschaffende am Anfang ihrer beruflichen Tätigkeit unterstützt: bei der Realisierung ihres ersten oder zweiten Films. Er ist auf Kurzfilmprojekte sämtlicher Kategorien von unter 30 Minuten Länge angelegt. Auf der Basis eingereichter Exposés werden vier Projekte mit je 15'000 Franken prämiert und bei der Weiterbearbeitung gefördert. In der anschliessenden zweiten Runde wird ein Projekt mit maximal 50'000 Franken zur filmischen Umsetzung unterstützt. Die Ausschreibung erfolgt seit 2015 jährlich und fand mit der Ausschreibung 2022 zum achten Mal statt.

Das Engagement der Albert Koechlin Stiftung im Bereich Filmförderung umfasst neben dem Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb auch das Format des Innerschweizer Filmpreises, der im März 2023 in der vierten Austragung über die Bühne ging.