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Gemeinsam hoch hinaus mit «piiik – innovative ideen innerschweiz»: AKS unterstützt acht Projekte in der Umsetzung

Mit ihrem Förderprogramm «piiik» unterstützt die Albert Koechlin Stiftung (AKS) innovative Ideen aus der Innerschweiz. Der Fokus des Föderprogramms liegt auf Projekten, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken. Im Rahmen der zweiten «piiik»-Ausschreibung hat eine Fachjury acht Projekte ausgewählt, die Beiträge für die Umsetzungsphase erhalten.

Zweistufiges Jurierungsverfahren

Im Frühjahr 2024 lancierte die Albert Koechlin Stiftung zum zweiten Mal eine Ausschreibung im Rahmen des Förderprogramm «piiik» – und damit eine Ausschreibung für Projekte, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken.

In einer ersten Stufe wurden Projektskizzen für die Weiterbearbeitung ausgewählt. Die ausgewählten Projekte konnten bis Ende November 2024 einen Projektbeschrieb ausarbeiten und erhielten dazu einen einmaligen Unterstützungsbeitrag in der Höhe von je 4000 Franken. Begleitend zum laufenden Auswahlverfahren fanden drei Workshops statt, die Wissen rund um die Projektarbeit vermittelten. Im Dezember wurden nun die ausgearbeiteten Projektbeschriebe von einer Fachjury beurteilt. Sie wählte acht Projekte aus, die Unterstützung in der Umsetzung erhalten.

Lösungsansätze für aktuell relevante Themen

«Die Projekte leisten wichtige Beiträge zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Jedes Projekt bringt auf seine Weise Menschen verschiedener Generationen, Kulturen und Hintergründe zusammen und stärkt die Gemeinschaft durch kreative und partizipative Ideen», sagt Anna Balbi, Projektleiterin des Förderprogramms. Von Pop-up-Veranstaltungen über Stadtführungen oder Kinderkulturkritik bis zu Themen wie Inklusion, Teilhabe, Generationenaustausch und Quartierleben: «Die Projekte zeigen konkrete und modellhafte Lösungsansätze», so Anna Balbi. «Dazu nutzen sie Kooperation und Austausch. Wir freuen uns sehr darauf, die Initiant:innen weiter zu begleiten.»

Die AKS unterstützt die acht ausgewählten Projekte während fünf Jahren mit insgesamt rund 500'000 Franken sowie mit Beiträgen an die Beratung durch Fachpersonen. Überdies können sie von Workshops und Erfahrungsaustausch mit den anderen Projektträger:innen profitieren.

Zusammensetzung der Fachjury

  • Adrian Albisser, Webredaktor/Lehrer
  • Beat Bühlmann, Journalist/Gerontologe
  • Beate Eckhardt, Strategie- und Philantropieberaterin/Eckhardt Consulting
  • Jennifer Obanla, Projektleiterin step into action

Folgende acht Projekte erhalten einen Förderbeitrag an die Umsetzung:


Obwalden

Generationentreff POP-UP (Verein Generationentreff Sarnen)

Das Projektziel «Begegnen – Austauschen – Verbinden» soll durch Tagesveranstaltungen in unterschiedlichen Ortsteilen von Sarnen erreicht werden. In Kooperation mit Vereinen und Institutionen soll so das gesellschaftliche Leben nachhaltig belebt werden. Der Verein Generationentreff Sarnen erweitert sein Engagement, indem er generationenübergreifende Aktivitäten auf dem Spielplatz mit niederschwelligen Angeboten in den Ortsteilen ergänzt.

Würdigung der Jury:
Das Projekt «Generationentreff POP-UP» ist ein äusserst wertvolles Vorhaben, das das gesellschaftliche Leben in Sarnen nachhaltig fördert. Durch die enge Zusammenarbeit mit Vereinen und Institutionen werden generationenübergreifende Aktivitäten auf überzeugende Weise ergänzt und vernetzt. Der Verein Generationentreff Sarnen trägt mit seinen niedegschwelligen Angeboten entscheidend zum Zusammenhalt in der Gemeinde und den Dorfquartieren bei. Das Projekt baut auf bestehenden Strukturen, organisiert bedarfsorientierte Pop-up-Veranstaltungen und wird von einer lokalen, gemeinnützigen Trägerschaft engagiert betrieben. Damit bietet es grosses Potenzial für die Gemeinde Sarnen.

Zugehört (Genossenschaft Zeitgut Obwalden)

Das Projekt «Zugehört» setzt auf Erzählcafés und «Geschichten im Tausch gegen Hörzeit». Es fördert niederschwellige Begegnungen und schätzt individuelle Geschichten als wertvolle Ressourcen, die Menschen verbinden und zum gegenseitigen Austausch anregen.

Würdigung der Jury:
Das Projekt «Zugehört» schafft es auf kreative Art, Menschen zusammenzubringen. Mit Erzählcafés und «Geschichten im Tausch gegen Hörzeit» werden unkomplizierte Begegnungen gefördert und persönliche Geschichten als wertvolle Schätze anerkannt. Besonders hervorzuheben ist die doppelte Wirkung durch Erzählcafés und Besuchsdienst, die ineinandergreifen und eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit schaffen, etwas zu bewegen. Eine journalistische Aufarbeitung der erzählten Geschichten wäre spannend, um die Vielfalt der Stimmen zu bewahren. Insgesamt leistet das Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung der Gemeinschaft und zur Wertschätzung individueller Erlebnisse.

St. Ottilien. Sinn und Sinnlichkeit auf der Luzerner Landschaft (Stiftung St. Ottilien, Buttisholz)

Der Wallfahrtsort St. Ottilien wird als Ort für Sinn und Sinnlichkeit neu positioniert. Neben der religiös-spirituellen Dimension werden alle Sinne angesprochen. Im renovierten Waschhüsli von 1842 erleben Besucher:innen eine olfaktorische Zeitreise durch Waschen, Dörren und Brennen – von der agrarischen Vergangenheit bis in die Gegenwart.

Würdigung der Jury:
Das Projekt « St. Ottilien. Sinn und Sinnlichkeit auf der Luzerner Landschaft » ist inspirierend und zukunftsweisend. Es verbindet gekonnt die historische Bedeutung des Waschhüsli mit modernen szenographischen Ideen, wobei alle Sinne angesprochen werden, besonders der Geruchssinn. Die Zusammenarbeit mit jungen Studierenden der HSLU zeigt eine spannende Vernetzung und fördert den Austausch zwischen Generationen. Dieses Projekt macht St. Ottilien attraktiver für ein jüngeres Publikum und stärkt gleichzeitig die Verbindung zur Gemeinde und Region. Eine Initiative, die Vergangenheit und Gegenwart harmonisch vereint.

Luzern

Die etwas andere Stadtführung (Die Rodtegg)

Senior:innen von Vicino und Mitarbeitende der bürowärkstatt Rodtegg gestalten gemeinsam Stadtführungen in Luzern. Im Fokus stehen Themen wie Barrierefreiheit, Einsamkeit und soziale Teilhabe. Die Führungen ermöglichen den Austausch von Erfahrungen, schaffen Begegnungen und bieten eine Plattform für Vernetzung, Engagement und persönliche Verwirklichung in der Innerschweizer Gemeinschaft.

Würdigung der Jury:
Das Projekt «Die etwas andere Stadtführung» überzeugt in seiner Zielsetzung, gesellschaftliche Barrieren abzubauen und eine inklusive Gemeinschaft zu schaffen. Besonders beeindruckend ist der partizipative Ansatz, der Senior:innen und Menschen mit Behinderungen aktiv einbezieht und ihnen eine Plattform für persönliche Entwicklung bietet. Die Zusammenarbeit zweier professioneller Organisationen sorgt für hohe Glaubwürdigkeit und sorgfältige Planung, während gezielte Aktivitäten und Programme das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Mitwirkenden und Teilnehmenden nachhaltig steigern. So trägt das Projekt zur Förderung von sozialer Teilhabe und gegenseitigem Verständnis bei.

Kindersenf (Verein Leporello Luzern)

«Kindersenf» ist ein kreatives Projekt des Leporello Kinder- und Familienkulturkalenders Luzern, das Kinder und Jugendliche einlädt, Veranstaltungskritik spielerisch zu entdecken. Nach Besuchen von Konzerten, Theaterstücken oder Ausstellungen teilen sie ihre Eindrücke in Austauschrunden. Die bearbeiteten Beiträge werden auf verschiedenen Kanälen veröffentlicht und fördern so junge Stimmen in der Kulturszene.

Würdigung der Jury:
Das Projekt «Kindersenf» bietet einen spannenden Ansatz für kulturelle Bildung und Teilhabe. Es ermöglicht Kindern und Jugendlichen frühe Begegnungen mit Kultur und bietet ein Forum für ihre Meinung. So wird nicht nur Interesse an Kunst und Kultur geweckt, sondern auch kritisches Denken gefördert. Die Nutzung von Audiomedien schafft zudem eine niederschwellige Möglichkeit, sich einzubringen. Die Initiative kann so dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt und Inklusion zu fördern.

Kulturellis – die inklusive Kulturbesuchstruppe (Netzwerk Neubad)

«Kulturellis» ist eine inklusive Gruppe aus der Kulturszene Luzern und der Innerschweiz. Gemeinsam besu-chen kulturbegeisterte Menschen auf Augenhöhe Veranstaltungen, schaffen Begegnungen und fördern den Austausch. Der Fokus liegt auf einem offenen, inklusiven und vielfältigen Zugang zu Kultur.

Würdigung der Jury:
Das Projekt «Kulturellis» fördert inklusives Engagement in der Kulturszene: durch Austausch und Begegnung zwischen kulturbegeisterten Menschen und einem offenen, vielfältigen Zugang zu kulturellen Veranstaltungen. «Kulturellis» schafft einen sicheren Rahmen für Menschen mit Beeinträchtigung und begleitet Kulturinstitutionen in der Thematik. Damit schlägt «Kulturellis» eine Brücke zwischen Kultur und Inklusion. Dieses Projekt hat das Potenzial, die Kulturlandschaft nachhaltig zu bereichern und Barrieren abzubauen.

Zwischennutzung Kulturhaus Fruchthof – Landi Sursee Bahnhof (Verein Kulturhaus Fruchthof)

Die «Zwischennutzung Kulturhaus Fruchthof» in Sursee nutzt das ehemalige Landi-Gebäude als temporären Kultur- und Begegnungsort, auf über 2000 Quadratmetern. Ziel ist die Förderung von Austausch, Vernetzung und Gemeinschaft durch kulturelle Veranstaltungen, Räume für soziale Initiativen, Startups, Sportangebote, Ateliers, Bandräume, eine Bar und mehr.

Würdigung der Jury:
Die «Zwischennutzung Kulturhaus Fruchthof» in Sursee ist ein Projekt, das Kreativität, Kultur und Gemeinschaft auf schlüssige Weise fördert. Die vielseitige Nutzung des ehemaligen Landi-Gebäudes bietet kreative Möglichkeiten und eine charmante Intervention. Sie belebt die zentrale Örtlichkeit und stärkt die lokale Identität. Besonders beeindruckend ist das grosse Engagement generationenverbindenden Vereins. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie aus temporären Räumen lebendige und dauerhafte Gemeinschaften entstehen können. Diese bieten Potenzial für eine Wirkung, die weit über die Zwischennutzung hinausgeht.

Schwyz

Quartierwagen Acherhof (Stiftung Acherhof, Schwyz)

Der Quartierwagen «Acherhof» ist ein inklusiver Treffpunkt im Herzen des Acherhof Schwyz, der Menschen aller Altersgruppen, Kulturen und Sprachen verbindet. Barrierefrei und vielseitig nutzbar, lädt er zu Begegnungen und gemeinsamer Freizeitgestaltung ein. Strategisch am zentralen Knotenpunkt platziert, wird er zur lebendigen Drehscheibe zwischen Spielplatz, Schule, Wohnungen und Dorfzentrum.

Würdigung der Jury:
Der Quartierwagen «Acherhof» ist ein überzeugendes Beispiel für eine Gemeinschaftsinitiative, die durch Niederschwelligkeit und Vielfalt besticht. Er verbindet Menschen aus verschiedenen Altersgruppen und Kulturen und fördert durch seine strategische Platzierung den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit konkreten Massnahmen wie Schaufensterbeleuchtung, Büchertausch und Kisten zur gemeinsamen Nutzung zeigt das Projekt ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Anwohner:innen. Die soziale Einbettung und die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an Bedürfnisse überzeugen.