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Zauneidechse: Positives Fazit zum Abschluss des Artenförderprojekts der AKS

Mit über 4000 abgeschlossenen Massnahmen an 683 Innerschweizer Orten förderte die Albert Koechlin Stiftung (AKS) in den letzten vier Jahren die bedrohte einheimische Zauneidechse. Ende 2022 schliesst die Stiftung dieses erste breit und langfristig angelegte Artenförderprojekt offiziell ab.

Die einheimische Zauneidechse steht auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Sie kommt mit den stark veränderten Lebensbedingungen in unserer modernen Kulturlandschaft nicht mehr zurecht: Wie viele andere Reptilien leidet das Tier unter dem Verlust seiner Lebensräume. Deshalb hat die Albert Koechlin Stiftung im Jahr 2019 – nach rund zweijähriger Vorbereitungszeit – ein Artenförderprojekt lanciert. Ziel des Projekts war, mit breit angelegten Massnahmen in der Innerschweiz dazu beizutragen, dass die Zauneidechse überlebt und ihre Bestände nicht weiter sinken.

Breit aufgestellt, gezielt informiert, Schulklassen involviert

Mit ihrem ersten langfristigen Artenförderprojekt konnte die AKS bestehende Lebensräume der Zauneidechse erhalten, erweitern und besser miteinander vernetzen. Insgesamt förderte die Stiftung in 13 Fördergebieten der Innerschweiz – von Freienbach bis Silenen und von Giswil bis Reiden – auf rund 110 km² über 4000 Massnahmen an 540 Orten. Zudem unterstützte sie 143 Projekte Dritter.

Mit der Publikation von Fachbroschüren zeigte die AKS auf, wie sich Lebensräume für die Zauneidechse verbessern oder neu schaffen lassen. Damit sprach sie Landwirt:innen, Naturschützer:innen, Wald-eigentümer:innen und Privatgartenbesitzer:innen an. Darüber hinaus halfen in den letzten vier Jahren 57 Innerschweizer Schulklassen dabei mit, Strukturen zur Förderung der Zauneidechse zu erstellen: Sie pflanzten einheimische Sträucher, legten Stein- und Asthaufen an oder bauten Zauneidechsenburgen. Dass für eine vielfältige Natur eine strukturreiche Landschaft notwendig ist, zeigte das Naturmuseum Luzern eindrücklich mit der Ausstellung «Zauneidechse, alles in Ordnung?». Demnächst ist diese Ausstellung im Naturmuseum Chur zu sehen.

Zauneidechsenpaar im Mai: Im Frühjahr sind die Zauneidechsen oft paarweise zu beobachten. (Bild: Andreas Meyer, karch.ch)
Zauneidechsenpaar im Mai: Im Frühjahr sind die Zauneidechsen oft paarweise zu beobachten. (Bild: Andreas Meyer, karch.ch)
Fördermassnahmen für die Zauneidechse: Die roten Punkte/Flächen markieren Orte, an denen Massnahmen umgesetzt wurden.
Fördermassnahmen für die Zauneidechse: Die roten Punkte/Flächen markieren Orte, an denen Massnahmen umgesetzt wurden.
Nidwalden: Betriebsförster Ueli Barmettler, Korporation Stans, bei der Aufwertung von Waldrändern. (Bild: Romano Cuonz, 2018)
Nidwalden: Betriebsförster Ueli Barmettler, Korporation Stans, bei der Aufwertung von Waldrändern. (Bild: Romano Cuonz, 2018)
Luzern: Eugen Wechsler bei der Erstellung eines Wurzelstock-Sandhaufens in Gettnau. (Bild: Romano Cuonz, 2018)
Luzern: Eugen Wechsler bei der Erstellung eines Wurzelstock-Sandhaufens in Gettnau. (Bild: Romano Cuonz, 2018)
Uri: Förster Marcus Tschopp, Aufwertung von Saumstrukturen entlang von Fliessgewässern in Erstfeld. (Bild: Romano Cuonz, 2020)
Uri: Förster Marcus Tschopp, Aufwertung von Saumstrukturen entlang von Fliessgewässern in Erstfeld. (Bild: Romano Cuonz, 2020)
Schwyz: Melk Ulrich zeigt seine zahlreichen Kleinstrukturen im Garten. (Bild: Romano Cuonz, 2020)
Schwyz: Melk Ulrich zeigt seine zahlreichen Kleinstrukturen im Garten. (Bild: Romano Cuonz, 2020)
Obwalden: Frisch erstellte Holzstrukturen in Giswil. (Bild: Maria Jakober, 2019)
Obwalden: Frisch erstellte Holzstrukturen in Giswil. (Bild: Maria Jakober, 2019)

Nachhaltige Wirkung – nicht nur für das kleine Reptil

«Es ist uns gelungen, Verständnis für die Tierart Zauneidechse und für die Themen Artenschutz und Biodiversität generell zu schaffen», sagt Philipp Christen, Projektleiter AKS: «Die einzelnen Massnahmen sind vergänglich. Das Projekt sorgte für konstruktiven Austausch zwischen den verschiedenen Beteiligten und war dank ihrem tatkräftigen Einsatz ein Erfolg.» Insgesamt hätten mehr als 470 Personen beim Projekt und an der Umsetzung von Massnahmen mitgewirkt.

Ein intensives und entsprechend aufwändiges Monitoring zu den Beständen sei bewusst nicht Teil dieses Projekts gewesen; die Projektmittel wurden konzentriert für Fördermassnahmen verwendet. «Aber wir erhielten – und erhalten nach wie vor – regelmässig Meldungen zu Sichtungen von Zauneidechsen. In den letzten vier Jahren wurden über 2500 Zauneidechsensichtungen in der Innerschweiz gemeldet», so Philipp Christen. «Und von den realisierten Strukturen vor Ort profitiert nicht nur die Zauneidechse. Sie bieten auch vielen anderen Pflanzen- und Tierarten neuen oder besseren Lebensraum. Und schliesslich: Eine intakte, vielfältige Natur ist auch für uns Menschen überlebenswichtig!»

Hinweis:
Die Projekt-Website www.zauneidechse.ch bleibt noch bis Ende 2023 zugänglich – mit diversen Informationen rund um die Zauneidechse, darunter auch die von der AKS realisierten Infobroschüren zum Download.