«Atelier X»: Stipendien für 14 Kulturschaffende
Die Albert Koechlin Stiftung (AKS) hat 2024 zum dritten Mal das Recherchestipendium «Atelier X» ausgeschrieben. Sie fördert damit 14 Vorhaben von Innerschweizer Kulturschaffenden – und spricht Beiträge von insgesamt 193'500 Franken.
Freiraum für künstlerische Weiterentwicklung
Mit dem Recherchestipendium «Atelier X» ermöglicht die AKS Innerschweizer Kunstschaffenden aller Sparten neue Impulse – im Rahmen von individuell gestaltbaren Projekten. Diese können entweder eine längere Auszeit an einem frei wählbaren Ort oder eine längere Reise mit mehreren Stationen umfassen. Das «Atelier X» soll vorrangig der künstlerischen Weiterentwicklung dienen und eine Schaffenszeit ausserhalb des Alltags ermöglichen.
Die bereits dritte «Atelier X»-Ausschreibung startete im Juni 2024; mit Eingabeschluss 17. Oktober 2024 erhielt die AKS 42 Eingaben. Eine Fachjury hat in der Folge 14 Atelierstipendien mit der Gesamtsumme von 193’500 Franken vergeben. Die Vorhaben der Projektträger:innen führen an vielfältige Orte, etwa in die Schweizer, Österreicher oder Tiroler Alpen, in italienische Bars, zur japanischen Origamikunst und Papierherstellung, zu traditionellen nordbalinesischen Tänzen oder nach New York.
Fachjury: Ute Haferburg, Thomas Heimgartner, Andreas Schnellmann, Katrin Sperry, Hilar Stadler
Weitere Informationen: aks-stiftung.ch/AtelierX
Übersicht der Recherchestipendien «Atelier X» 2024
- Patrick Blank, «High School Uniform»
Patrick Blank unternimmt in der Schweiz mit Abstecher nach Leipzig eine fotografische Reise in der High School Uniform, einer amerikanischen Schuljacke der 60er-Jahre. - Nicole Brugger, «Reisen zur Erforschung nicht-menschlicher Schriftwerke und Kunstgrafik»
Nicole Brugger besucht Höhlen, Wälder und Küsten in der Schweiz sowie in Deutschland, Frankreich und Kroatien, um unerforschte Schriftwerke nicht-menschlicher Schriftkünstler:innen zu erfassen, zu sammeln und zu dokumentieren. - Christina Caruso, «il bar delle donne»
Christina Caruso verbringt Recherchezeit in drei Bars in Italien, die von Frauen geführt und besucht werden. Sie teilt den Alltag mit Betreiberinnen und Gästinnen. Ausgehend von der Bar als sozialem Treffpunkt findet sie heraus, was Frauen in Italien beschäftigt und wie sie in die Zukunft schauen. - Martina Clavadetscher, «New York»
Martina Clavadetscher zieht sich nach New York zurück, auf der Suche nach mutigen neuen Erzählperspektiven. - Simone Felber, «Bleib nu a weng – eine klangliche Erkundung des Alpenraums»
Simone Felber widmet sich der Jodel- und Volksliedtradition unserer Nachbarländer Österreich und Italien (Südtirol). Sie erweitert ihr Wissen über diese verwandte Tradition, lernt die Eigenheiten der Regionen kennen und entdeckt durch Zuhören und Ausprobieren neue Facetten ihrer Stimme. Zudem stärkt sie ihr Netzwerk nach Österreich und Südtirol. - Christoph Fellmann, «Das nächste Stück. Das übernächste Stück. Das überübernächste Stück»
Christoph Fellmann widmet sich in seinem Atelieraufenthalt in der Schweiz vorhandenen Stück-Ideen – mit dem Ziel, diese zu prüfen, anzurecherchieren und zu Plotskizzen auszuarbeiten. - Rafel Jerjen, «Zwei Welten: Recherchereise nach New York und Graubünden»
Rafael Jerjen unternimmt eine Recherchereise der grossen Kontraste nach New York City und nach Graubünden: zur Inspiration für sein Bassspiel und für Duo-Kompositionen. - Silvan Koch, «Alpenlauschen»
Silvan Koch unternimmt eine Klang-Recherche im alpinen Raum der Schweiz: Gemeinsam mit verschiedenen Begleiter:innen vertieft und erweitert er seine Kompositionstechniken und Arbeitsprozesse. - Monique Lütolf, «Pflanzen & Algen im Dialog»
Monique Lütolf plant eine Reise nach sowie einen Aufenthalt auf Korpo Finnland, mit dem Ziel, die bisherigen Erfahrungen mit Algen und Landpflanzen weiter zu entwickeln. - Sipho Mabona, «Auf der Suche nach vergänglichen Spuren»
Sipho Mabona realisiert einen Japan-Aufenthalt zur Erforschung von Kunst, Handwerk und Naturverbundenheit. Durch Atelierbesuche und interkulturellen Austausch entstehen neue Impulse für künstlerische Werke. - Eva Mann, «Wie weiter mit der Lieblingsangt?»
Eva Mann nimmt eine interkulturelle Zusammenarbeit und Recherche mit dem kenianischen Theatermacher Washington Obwanda nach Covid-bedingtem Unterbruch wieder auf: ausgehend von der Frage, wie eine Zusammenarbeit egalitär gestaltet werden kann, wenn die Vorbedingungen offensichtlich ungleich sind. - Thomas Mejer, «Kerahuan – Annäherung an die Trance-Tanz-Tradition»
Thomas Mejer untersucht die Tradition des Kerahuan-Tanzes in Nordbali. Er geht Fragen nach zur Entwicklung von Trance-Zuständen, Tempo- und Läutstärkewechseln, Repetition sowie der Dramaturgie und Interaktion unter Musiker:innen und Tänzer:innen ohne Dirigent:in. - Irene Naef, «Der Berg steht, die Zeit geht»
Irene Naef nimmt während eines Jahres täglich Fotos des San Salvatore auf. Diese werden übermalt, collagiert, überzeichnet ... und mit verschiedenen Medien der Gegenwart konfrontiert. - Janine Schranz, «Japanische Gestaltungskonzepte: eine Erkundung der Synergien zwischen Architektur und Papierherstellung»
Janine Schranz reist nach Japan, um ein Bewusstsein für die Gestaltung japanischer Architektur zu entwickeln und neue Impulse für ihre künstlerische Arbeitspraxis zu gewinnen. Dabei setzt sie sich intensiv mit den Raum- und Zeitkonzepten Japans auseinander und führt eine umfassende Recherche über Washi-Papier und dessen Herstellung durch.